Nimm dein Kreuz auf dich
Zum Inhalt
Das schönste aber mitunter auch das Schwerste, ist oft zwischen zwei Menschen die Ehe. Über das wogende Leben, über das Bangen in tiefster Bedrängnis, über das unmögliche Scheinende, über den Zwiespalt zweier Menschenherzen, hat sich der Autor bemüht eine Brücke der Liebe zu schlagen. – Die einzige Tochter der Pappelmühle heiratet und damit erlischt der alte und ruhmreiche Name der Hornauer. Und diese Heirat geschieht gegen den Willen der Eltern. Maria, die einzige Erbin der Mühle, wollte einen schönen Mann und nichts konnte sie von diesem Entschluss abbringen. Es stimmt, Kuno ist ein schöner, aber ein sehr leichtsinniger Mensch. Und sehr bald zerrinnt das Bild der berauschenden Schönheit in ein tiefes Meer innerer Wehmut. Der Elternbesitz und die Ersparnisse fallen dem Leichtsinn und der Trunksucht, die so nett und lieblich beim hübschen Gatten gebann, zum Opfer. Am Höhepunkt, als Kuno von einem Gauner verführt, den Schwiegervater einen Haderlumpen heißt, geht dieser tiefbetrübte und gutgemeinende Mann ins Grab und nimmt eine große Bitternis mit. Maria wird von einer Freundin eingeredet, sich scheiden zu lassen. Sie hätte es auch getan, wäre nicht der Rat der Mutter zurechtgekommen. „Nimm dein Kreuz auf dich“ – empfahl die Mutter und „ich kann nicht mehr“ – stöhnt matt die tiefgequälte Tochter. Christus brach unter der Last des Kreuzes zusammen, aber er bat den Vater um Gnade und er trug es weiter. So tat es auch Maria! Sie rettet mutig ihren Mann vor dem Dolchstich des Erpressers und zitternd kniet der kleine Siegfried vor seiner Mutter, die nun gelähmt sein wird. Aber Kuno findet zurück. Und wenn der Herrgott auch viel verlangte, so gab er doch mehr – den Frieden in zwei Herzen, die geläutet wurden.